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AutorenbildVolker

Der Wolf ist auch auf dem Land willkommen



Landleben
Idylle auf dem Land. Nur wenige Menschen haben Angst vor dem Wolf. Das werden die Bauern und Jäger aber wohl nicht verstehen. Foto: Pixabay

Ist der Wolf wirklich so böse und unbeliebt, wie es uns die Medien tagtäglich weismachen wollen? Wo immer es geht, wird im Fernsehen und in Zeitungen vor dem Wolf gewarnt und vom  Rotkäppchen geprägte Menschen fürchten, dass sogar ihre Kinder von ihm getötet werden. Waldkindergärten werden „vorsorglich“ geschlossen. Dass dies aber nicht der Meinung der Bevölkerung entspricht, zeigen neueste Umfragen. Vor allem auch die Menschen auf dem Land sprachen sich dafür aus, dass auch Wölfe grundsätzlich eine Daseinsberechtigung haben und streng geschützt bleiben sollen.

 

Das ergab unter anderem die Umfrage „Ländliche Perspektiven verstehen – Eine Umfrage über die Einstellung zu Großraubtieren in ländlichen Gebieten“ ( „Understanding rural perspectives - A survey on attitudes towards large carnivores in rural communities“), die von der Eurogroup for Animals als europäischem Tierschutz-Dachverband und weiteren Organisationen, darunter der Deutsche Tierschutzbund und die Humane Society International/Europe, in Auftrag gegeben wurde.

Wie der Deutsche Tierschutzbund mitteilt, nahmen an den Befragungen des Markforschungsunternehmens Savanta im November 2023 10.000 Einwohner ländlicher Gebiete aus zehn EU-Staaten teil: aus Deutschland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Italien, Belgien, Polen, Dänemark, Schweden und Rumänien. 




Mutter Wolf mit ihren säugenden Welpen. Auch die Tierschutzverbände appellieren an die Politik, den Schutzstatus nicht zu ändern. Foto: Brigitte Sommer

Was den Wolfsgegnern so gar nicht gefallen dürfte: Viele Landbewohner befürworten den Schutz von Wölfen und anderen großen Beutegreifern. 70 Prozent geben an, dass diese weiterhin streng geschützt werden sollten und über zwei Drittel (67Prozent) gestehen Wölfen und anderen großen Beutegreifern eine grundsätzliche Daseinsberechtigung zu.

78 Prozent der ländlichen Bevölkerung hält den Schutz der Umwelt für künftige Generationen für wichtig, sogar 80 Prozent halten Natur- und Artenschutz insgesamt für wichtig bzw. sehr wichtig.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Umsetzung von Herdenschutzschutzmaßnahmen als zentrales Instrument angesehen wird, um Weidetiere vor Wölfen zu schützen (75 Prozent) und mehr als zwei Drittel (68 Prozent) sind der Meinung, dass die Politik solche Maßnahmen finanzieren sollte.

James Brückner, Leiter des Wildtierreferats beim Deutschen Tierschutzbund, erklärte dazu: „Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich, dass auch nach Ansicht der Bevölkerung im ländlichen Raum nicht das Töten von Wölfen, sondern Herdenschutzmaßnahmen der Schlüssel für eine mögliche Koexistenz sind. Die politisch Verantwortlichen sind daher schlecht beraten, sich von der Panikmache des Bauern- oder des Jagdverbands leiten zu lassen“.


Dr. Jo Swabe, Senior Direktor für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei HSI/Europe:

 „Die lautesten Stimmen zur Aufhebung des Schutzstatus für Wölfe kommen von Landwirtschafts- und Jagdverbänden, die sich gern auf die Interessen der ländlichen Bevölkerung berufen haben. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen jedoch, dass viele EU-Bürger, die in ländlichen Gebieten leben, den gesetzlichen Schutz für Wölfe aufrechterhalten wollen und eine friedliche Koexistenz unterstützen. Es ist wichtig, dass diese Stimmen auch in Deutschland und der EU gehört werden“.


Die Verbände sehen in dieser Umfrage ein starkes Statement gegen die ständigen Forderungen nach wolfsfreien Zonen und Jagdquoten für Wölfe in Deutschland. Zugleich rufen der Deutsche Tierschutzbund und HSI/Europe die politisch Verantwortlichen in Deutschland und der EU dazu auf, sich gegen solche Maßnahmen zu wehren, die den Schutzstatus des Wolfes und anderer großer Beutegreifer gefährden.


Eine Absenkung des Schutzstatus und eine damit verbundene stärkere Eingriffsmöglichkeit in den Wolfsbestand seien weder durch wissenschaftliche Fakten abgedeckt noch zielführend im Sinne eines verbesserten Schutzes von Weidetieren. Da Wölfe in den allermeisten Fällen ungeschützte Weidetiere reißen, müsse der Fokus verstärkt auf der Prävention sowie der Kompensation von Wolfsübergriffen liegen.



Wolf im Schnee
Bauen und Jäger würden den Wolf gerne abschießen. Umfragen zeigen, dass die Bevölkerung das auf keinen Fall will. Foto: Brigitte Sommer

Auch in Baden-Württemberg gab es kürzlich eine entsprechende Umfrage. Auch hier zeigte sich, das entgegen der Meinung von Bauern und Jägern, die Landbevölkerung für und nicht gegen den Wolf ist.

Laut einer Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Tageszeitungen im Südwesten begrüßt jeder Zweite die Rückkehr der Wölfe nach Baden-Württemberg.  Sowohl in den Städten, als auch auf dem Land befürwortet jeweils eine Mehrheit, dass sich Wölfe wieder im Südwesten ansiedeln.

Lediglich 17 Prozent glauben demnach, dass die Rückkehr der Wölfe große Risiken mit sich bringt, weitere 45 Prozent gehen von weniger großen Risiken aus und 29 Prozent sehen darin überhaupt kein Risiko. Auf dem Land ist das Rotkäppchen-Syndrom in Baden-Württemberg etwas mehr ausgeprägt. Hier sehen 20 Prozent mit der Ausbreitung von Wölfen große Risiken. Rund 39 Prozent der Befragten insgesamt werten die Rückkehr von Wölfen allerdings auch als gutes Zeichen für den Zustand der Natur und fast jeder Dritte freut sich ausdrücklich, dass es wieder Wölfe im Land gibt.

Fazit: Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Niemand! Den gibt es nur im Märchen!


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Ganz liebe Grüße von Brigitte + Volker und allen Wolfsfreunden ein gutes, gesundes neues Jahr!


 

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